Ein Cap Table (Kurzform für Capitalization Table) ist eine tabellarische Übersicht, die die Eigentümerstruktur eines Unternehmens abbildet. Er zeigt auf, wer wie viele Anteile hält, wie sich das Kapital im Unternehmen verteilt und welche Auswirkungen z. B. neue Finanzierungsrunden oder Mitarbeiterbeteiligungen auf die Anteile haben. Cap Tables sind besonders im Startup-Umfeld essenziell, um Transparenz gegenüber Investoren, Gründern und Mitarbeitenden zu schaffen.
Warum: Die Bedeutung eines Cap Tables
Ein Cap Table ist entscheidend für die Transparenz und Steuerung der Unternehmensbeteiligungen. Er spielt eine zentrale Rolle bei:
- Finanzierungsrunden: Investoren analysieren die Cap Table-Struktur, um Beteiligungsquoten und Verwässerung zu verstehen.
- Verhandlungen: Gründer, Business Angels und VCs verhandeln oft auf Basis der Cap Table-Daten.
- Mitarbeiterbindung: Bei virtuellen Anteilen (VSOPs/ESOPs) zeigt der Cap Table die Auswirkungen auf die Kapitalverteilung.
- Exit-Szenarien: Im Falle eines Verkaufs oder Börsengangs ist klar geregelt, wer welchen Anteil am Erlös erhält.
Ein gut gepflegter Cap Table verhindert spätere Konflikte, schafft Vertrauen bei Kapitalgebern und ist ein zentrales Instrument für strategische Entscheidungen.
Wie: Erstellung und Pflege eines Cap Tables
Ein Cap Table kann einfach in Excel oder mit spezialisierten Tools (z. B. Ledgy, Carta, Eqvista) erstellt werden. Typischerweise enthält er:
- Beteiligte Personen oder Institutionen: Gründer, Investoren, Mitarbeitende mit Beteiligungen.
- Art der Beteiligung: Stammaktien, Vorzugsaktien, Optionen, Wandeldarlehen etc.
- Anzahl der Anteile: Absolute Zahlen je Beteiligter.
- Prozentuale Beteiligung: Anteil am Gesamtkapital vor und nach Finanzierungsrunden („Pre-/Post-Money“).
- Verwässerungseffekte: Zeigt, wie neue Beteiligungen die bestehenden Anteile verändern.
- Option Pool & Reserven: Berücksichtigt geplante Anteile für Mitarbeitende oder spätere Investoren.
Der Cap Table sollte laufend aktualisiert werden – insbesondere bei:
- Kapitalerhöhungen
- Ausgabe von Mitarbeiteroptionen
- Wandlungen von Wandeldarlehen
- Ein- oder Austritt von Gesellschaftern
Was: Inhalte und typische Begriffe im Cap Table
Ein vollständiger Cap Table enthält folgende Kernbegriffe:
- Fully Diluted Shares: Anzahl aller potenziellen Anteile, inkl. Optionen, Wandlungen etc.
- Pre-Money / Post-Money Valuation: Unternehmenswert vor bzw. nach einer Finanzierung.
- Equity Stake: Beteiligungsquote am Unternehmen.
- Option Pool: Rücklagen für zukünftige Mitarbeiterbeteiligungen.
- Vesting: Zeitplan, nach dem Mitarbeiteranteile freigegeben werden.
Beispielstruktur (vereinfacht):
Beteiligter | Anteile | % vor Runde | % nach Runde |
---|---|---|---|
Gründer A | 500.000 | 50 % | 40 % |
Gründer B | 500.000 | 50 % | 40 % |
Investor (neu) | – | – | 20 % |
Gesamt | 1.000.000 | 100 % | 100 % |
Fazit zum Cap Table
Der Cap Table ist ein zentrales Instrument für Transparenz, Planung und Kontrolle im Beteiligungsmanagement von Startups und Wachstumsunternehmen. Er bildet die Grundlage für Fundraising, Mitarbeiterbeteiligungen und Exits – und ist damit ein essenzielles Tool für Gründer, Investoren und Rechtsberater.
Je früher ein Cap Table sauber gepflegt und professionell aufgebaut wird, desto leichter lassen sich spätere Finanzierungsrunden und strategische Entscheidungen realisieren – ohne böse Überraschungen oder rechtliche Unsicherheiten.